Lange haben die Verhandlungen zwischen der Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim GmbH (SEGG) und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gedauert, aber jetzt steht es schwarz auf weiß: Der Vertrag zum Ankauf der Grundstücke am August-Euler-Flugfeld wurde heute Nachmittag im Griesheimer Rathaus unterzeichnet.
Am Dienstag kamen Griesheims Bürgermeister Geza-Krebs Wetzl, Jürgen Jantscher vom BImA-Verkaufsteam Frankfurt, Harald Nickel, Rechtsanwalt sowie strategischer und juristischer Berater der Stadt Griesheim, und Projektleiter Erich Varnhagen vom privatwirtschaftlichen Projektentwicklungspartner Sahle Wohnen GmbH & Co. KG zusammen, um den intensiv ausgehandelten Kaufvertrag zu unterzeichnen. Damit ist ein wichtiger Meilenstein des Konversionsprojekts Griesheim Süd-Ost erreicht. „Ich bin froh, dass es gelungen ist, alle schwierigen Fragestellungen in Bezug auf den Ankauf der Konversionsfläche zu lösen“, blickt Geza Krebs-Wetzl auf die vergangenen Gespräche zwischen Bund, Stadt und Partner zurück und erklärt weiter: „Der heutige Tag ist der Startschuss für die weitere Umsetzung unseres sozialen Wohn- und Entwicklungsprojekts – ein Projekt mit Vorbildcharakter. Der neu entstehende Stadtteil basiert auf der Grundlage eines bundesweit beachteten Kooperationsmodells zwischen der Kommune und unserem privaten Partner Sahle Wohnen. Für die gesamte Zeit der Entwicklung, der Nutzung durch den Verkauf von Einheiten, der Wohnraumvermietung und des Quartiersmanagements übernimmt die Stadt als dauerhafter Gesellschafter langfristig Verantwortung für Bewohnerinnen und Bewohner, ohne dabei auf das überragende Know-how des privaten Mitgesellschafters zu verzichten. Die Hälfte des zu schaffenden Wohnraums wird als bezahlbarer Wohnraum für Gering- und Normalverdiener realisiert. Mit Blick auf den hohen Nachfragedruck der Bürgerinnen und Bürger erfüllen wir hier eine wichtige politische Aufgabe und darüber bin ich sehr glücklich“. Auch betonte Krebs-Wetzl, dass ein entscheidender Beitrag, der zum Abschluss der Verhandlungen führte, war, dass sowohl der Magistrat als auch die Stadtverordnetenversammlung dem Vorhaben einstimmig zugestimmt hatten und es darüber hinaus breite Zustimmung in der Bevölkerung gibt.
Sozial ausgerichtetes Nachnutzungskonzept mit gefördertem Wohnraum
Auch Jürgen Jantscher von der BImA, der am Dienstagnachmittag den zuständigen Verkaufsleiter für das Konversionsprojekt, Claus Niebelschütz, vertrat, zeigt sich zufrieden: „Die komplexen Verhandlungen haben sich gelohnt. Vertraglich haben wir uns gemeinsam auf 152 geförderte Wohnungen geeinigt. Weiterhin erhält die BImA Belegungsrechte für 50 Wohnungen. Damit kommen auch wir unserer Aufgabe nach, Bundesbediensteten in Ballungsräumen preisgünstigen Wohnraum anzubieten.“ Durch die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum wird der Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim GmbH als Käufer der Konversionsfläche eine Verbilligung des Kaufpreises in Höhe von 3,8 Millionen Euro gewährt. Das Grundstück zur Nachnutzung umfasst eine Fläche von 10,4 Hektar und grenzt unmittelbar an das Naturschutzgebiet.
Konkrete Bebauungspläne sollen bis 2022 geschaffen werden
Die nächsten Arbeitspakete des Konversionsprojekts sind bereits definiert: ein Wettbewerbsverfahren und der Rückbau der Bestandsgebäude werden zeitgleich organisiert und eine Prüfung der Altlasten auf dem Konversionsgelände wird nach Vorgaben des Baugesetzbuches durchgeführt. „Die nächsten Projektschritte geben uns als Projektentwickler weitere Planungssicherheit“, berichtet Erich Varnhagen von der Sahle Wohnen GmbH & Co. KG. „Unser Ziel ist es, bis 2022 Planungsrecht, also konkrete Bebauungspläne, zu schaffen“.